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Die neue Arbeitswoche stand heute für viele Feuerwehrkameraden nicht im Zeichen eines geregelten Arbeitstages sondern für den Großteil der Wehrmänner wiederum in der Hilfe beim wohl größten Feuerwehreinsatz, den Bad Ischl je gesehen hat – für viele ein weiterer Urlaubstag, der für diese Hilfeleistung – die nun bereits den 6. Tag andauert – geopfert wird.

Bereits am Nachmittag des gestrigen Tages wurde die Koordination der anzufordernden Mannschaften für den folgenden Tag durchgeführt und oberösterreichweit FuB-Mannschaften zusammengestellt und für den heutigen Tag nach Bad Ischl beordert.

Seit 06.30 Uhr tagte der Führungsstab unter dem Kommando des Gesamteinsatzleiters, TEL ABI Franz Hochdaninger, mit seinem Führungsteam, der bereits in den frühen Morgenstunden eine Einteilung der um 08.00 Uhr eintreffenden Hilfskräfte der FuB-Einheiten vornahm.

So haben sich auch heute wieder mehr als 200 Kameraden aus den verschiedensten Bezirken Oberösterreich in Bad Ischl eingefunden, um den örtlichen Einsatzkräften zur Seite zu stehen – ein wunderbarer Beweis der Solidarität der Feuerwehren untereinander, der wohl seinesgleichen sucht.

Nicht zu vergessen hier natürlich die Stabstelle „Versorgung“, die von unserem Kantinenpersonal und dem Feldküchenzug des Roten Kreuzes, die nun aufgrund der langen Dauer des Einsatzes bereits beste Ortskenntnisse hat, wahrgenommen wurde.

Auch das Österreichische Bundesheer stand den Hilfskräften wiederum mit einem Kontingent von mehr als 150 Mann – auch mit Spezialkräften mehrerer Kasernen – zur Verfügung und aufgrund der prekären Situation in Bad Ischl wurde heute auch eine Luftbrücke von Wien nach Bad Ischl hergestellt und der Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter wurde in einem Black-Hawk-Hubschrauber in den Krisenraum nach Bad Ischl geflogen, damit er sich persönlich ein Bild von der schlimmen Situation im Salzkammergut zu machen.

Faszinierend und als professionell kann hier vor allem auch die Arbeit des gesamten Einsatzstabes bezeichnet werden. Vor allem das ausgezeichnete Zusammenspiel der (Feuerwehr-)Einsatzleitung mit Bezirkshauptmann Ing. Mag. Lanz an der Spitze, dem stellvertretenden Bezirkspolizeikommandanten Mjr Robert Hasenauer mit seinen Kollegen von den regionalen Polizeiinspektionen, dem Bezirksrettungskommandanten Harald Pretterer, dem Bürgermeister der Stadt Bad Ischl Helmut Haas sowie den 2 Vizebürgermeister Josef Reisenbichler und Johann Panhuber, den Mitarbeitern der Stadtgemeinde Bad Ischl – sei es von der Stadtamtsdirektion über die Bauabteilung bis hin zu der Städtischen Sicherheitswache und den Mitarbeitern des Wirtschaftshofes Bad Ischl – hat sich bewährt und wesentlich zum Einsatzerfolg der letzten Tage beigetragen.

Nicht unerwähnt darf hier vor allem die ausgezeichnete Infrastruktur in der Hauptfeuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ischl bleiben, die aufgrund der notwendigen Umbaumaßnahmen im Jahr 2002 realisiert und installiert wurde.

Damals wurde ein EDV-Netzwerk, eine großzügige CAT5-Verkabelung, Einrichtungen zur Einsatzführung und auch die Räumlichkeiten zum Betrieb eines Katastrophenabwehrstabes errichtet. Bitter bleibt hier noch jedem Feuerwehrmann der FF Bad Ischl vor allem jene Aussagen mancher Stadtpolitiker in Erinnerung, die damals die Notwendigkeit der Errichtung einer den heutigen Anforderungen entsprechenden Einsatzleitzentrale nicht erkannten bzw. erkennen wollten und diese fast mit den Worten „für was braucht’s denn dös“ zu verhindern wussten. Nur Dank des energischen Einsatzes des Feuerwehrkommandos der FF Bad Ischl mit des Chefplaner E-BI Gerhard Kößler konnte dies trotzdem realisiert werden und sowohl der Hochwassereinsatz im Jahr 2002 als auch die momentane Einsatzsituation ist der gute Beweis dafür, dass sich diese Investition hier bestens bewährt hat und erst die Einsatzführung dieses Großeinsatzes ermöglichte.

Für den morgigen Dienstag, 14. Februar 2006 steht wiederum ein Großeinsatz der Hilfskräfte bevor. Die überörtlichen Feuerwehreinsatzkräfte werden – trotz eines Werktages – in einer Mannstärke von ca. 200 in Bad Ischl eintreffen und die bereits völlig erschöpften Einsatzkräfte der Feuerwehr und Feuerwachen des Pflichtbereiches Bad Ischl unterstützen.

Die Bergrettung – unter der „Oberkoordination“ von Bad Ischls Ortsstellenleiters Dr. med. univ. Bernhard Schmid mit seinem Team – sowie das aufgestockte Bundesheer-Kontingent, welches Morgen mit einem eigenen Versorgungszug nach Bad Ischl anrücken wird, werden die Feuerwehreinsatzkräfte ebenfalls wieder tatkräftige zur Seite stehen, sodass erst durch das effiziente Zusammenspiel aller eingesetzten Hilfsorganisationen dieser großartige Einsatzerfolg möglich wird.

Um auch die Tätigkeiten aller hier eingesetzten Kräften entsprechend veröffentlichen zu können, war auch der ORF mit einem Übertragungswagen in Bad Ischl stationiert. Dabei wurden von den ORF-Reportern Patrick Hibler und Roland Brunhofer mit ihren Teams mehr als 10 Live-Einstiege aus Bad Ischl gestaltet, die von der extremen Ausnahmesituation, die in Bad Ischl zur Zeit herrscht, berichteten.

Nicht unerwähnt soll hier aber auch bleiben, dass viele Unternehmen jene Mitarbeiter freistellen, die Dienst bei einer Feuerwehr in Bad Ischl versehen. Erst dadurch ist es möglich, dass auch an Werktagen ein Großaufgebot von Hilfskräften im Einsatz ist. Kritisch angemerkt muss jedoch auch werden, dass hilfesuchende Unternehmen, zu denen die Hilfskräfte ausrücken, im nachhinein die Freistellung des dort beschäftigten Mitarbeiters nur murrend bzw. unkooperativ gestatten.

Abschließend noch der Appell an alle Hausbesitzer:

Ergreifen sie Eigeninitiative und versuchen sie als verantwortungsbewusster Objektinhaber – natürlich ohne Eigengefährdung – eine vorhandene Schneelast von ihrem Dach zu beseitigen, um so das Entstehen großer Schäden zu vermeiden.

Wir helfen gerne, wenn Not am „Mann“ ist – billige (= kostenlose) Schneeschaufler – die wir hier unsere Freizeit opfern - sind wir jedoch nicht!

 

  
   
   
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